Verleihung des Spiel des Jahres 2020
Zum 42. Mal fand die Verleihung des Spiel des Jahres in Berlin statt. Diesmal ohne viel Publikum, dafür ergänzt um Video-Einspielungen und natürlich im Fokus.
© Jürgen Karla
Das faszinierende am Spiel „Dodo“ ist das Ei. Legen wir dieses auf eine schräge Ebene, dann rollt es eben nicht sofort herunter. Sondern es kugelt ganz, ganz langsam hinab Richtung Strand. Zumindest wenn wir gemeinsam schnell genug sind. Und wenn wir uns gut merken können, wo die wichtigen Bau-Plättchen für die rettenden Stege liegen. Aber von Anfang an:
Der Dodo-Vogel ist heilig. Aber auch ein wenig ungeschickt. Auf unserer tollen Insel sucht er sich immer den höchsten und steilsten Gipfel für sein Nest aus. Und wenn er es sich dann so richtig gemütlich macht, schubst er schon mal versehentlich das wertvolle Ei aus dem Nest. Unser Auftrag lautet also: Baut einen Steg rund um den Berg, sodass das Dodo-Ei sicher herunterkugeln kann. Also erwürfeln wir uns die wertvollen Baustoffe. Doch nicht genug mit dem Würfeln, das erwürfelte Material muss in dem großen Haufen Bau-Plättchen auch erstmal gefunden werden.
Finden wir das korrekte Material, dürfen wir es zum Bauen des nächsten Steg-Teils verwenden. Jeder Steg benötigt unterschiedlich viel Material. Und so wird es ganz schön trubelig und hektisch am Tisch: Wir würfeln, decken ein Plättchen auf, um es einzubauen oder es uns für den nächsten Würfelwurf zu merken. Dann reichen wir den Würfel weiter. Bauen wir einen Steg, darf eines der Kinder die verwendeten Bauplättchen oben in den Berg werfen. Eine gemeine Ablenkung, denn wo lag nochmal das Plättchen mit dem Bambus?
Dodo möchte uns ein Gemeinschaftserlebnis vermitteln und das gelingt dem Spiel wirklich gut. Die Kinder unterstützen sich gegenseitig beim Merken und Finden der Bau-Plättchen. Gegenseitig feuern wir uns an, wenn das Ei sich dem Ende eines Stegs nähert und wir uns für das nächste Teil beeilen müssen. Da kommen Emotionen hoch. Nebenbei üben wir unsere Merk- und Konzentrationsfähigkeit ein. Das Ei ist wirklich interessant. Es kugelt ganz langsam den Berg hinunter und setzt uns dennoch unter Zeitdruck. Und erfahrene Spieler oder ältere Kinder können den Schwierigkeitsgrad im Spiel erhöhen, indem sie ohne die Joker-Plättchen spielen.
Einzig der Spielaufbau ist zu kritisieren. Der dauert genauso so lang wie eine Partie – also lässt man es am besten gleich auf dem Tisch und spielt mehrmals. Ein Hingucker ist der große Berg allemal.
Von Frank Bebenroth und Marco Teubner,
Erschienen bei Kosmos 2020
Für 2 bis 4 Spieler
Ab 6 Jahren
Circa 10 Minuten
29,99 Euro
Tags: Dodo , Familienspiel , Kinderspiel , Kosmos 2020 , Spiel
Kategorien: Freizeit erleben , Lesen Hören Sehen